Vor 6 Jahren, also noch vor Corona, waren wir das letzte Mal mit Gruppen von "Bikefriends Schon" auf Mallorca unterwegs. Es ist an der Zeit für ein örtliches Update. In den vergangenen Reisen sowie im Winter über, haben wir uns mit kleineren Ausfahrten halbwegs fit gehalten, incl. Fitnesscenter. So dachten wir jedenfalls.
In der letzten Märzwoche beginnen wir, uns mit den Rennrädern in Port Alcúdia vertraut zu machen, kleine Privatrunde.
Am Folgetag zeigt sich, dass in der Realität sich einiges geändert hat: Es gibt mittlerweile eine „E-Bike Gruppe“, die recht schnell fährt. Auch bei den „Genießer Touren“ schien der Durchschnitt
von 17-20 km/h früher leichter...
Die erste Gruppentour geht zum Bauernmarkt nach Sineu. Tolle frühlingshafte Landschaft mit Sonne. Was für ein Einstieg.
Heute fahren wir wieder „Genießer“, obwohl die Anstrengung der zügigen Fahrt uns noch in den Knochen steckt. Ziel ist Costitx auf phantastischen Wegen. Die Landschaft duftet nach Zitrusblüten. Wieder eine sehr kleine Gruppe.
Am Pausentag wollen unsere Beine gelockert werden. Alcúdia ist in fußläufiger Nähe und nett anzusehen.
Noch einmal versuchen wir eine kleine Gruppenfahrt mit Ziel: Es Ma Pas. Da meerseitiger Gegenwind bis 50 km/h droht, wird die Tour eingekürzt, auch um nicht ins Gewitter zu gelangen. Gut so!
Fragen tun sich auf, was man mit den frisch erworbenen Muskeln in Berlin vorhat, welche Ziele gibt es, wofür die Anstrengungen...? Zum Glück bleiben uns noch ein paar Tage für die Antworten. Nun erst einmal wieder Pause.
Mit neuer Landkarte drehen wir selbst eine große Runde durch die Lande bis Llubi. Es ist insgesamt ein wenig langsamer, aber der Stress bleibt aus, soll doch etwas von Urlaub
haben oder? Die „Straße durch´s Schilf“ heißt nun „Flamingo-Road“. Kein Wunder, denn in dem riesigen geschützten Areal befindet sich der Nationalpark S´Albufeira. Die artenreiche Tier- und
Pflanzenwelt profitiert von der dichten Lage am Meer, wo in den trockenen Sommermonaten immer wieder Salzwasser in das Feuchtgebiet sickert.
Am Folgetag halten wir Ausschau nach mallorquinischen Spezialitäten, hmm.
Das kleine Landstädtchen Petra kennen wir von früheren Reisen und war natürlich ein Muss. In größerer Radgruppe war es früher amüsanter... Heute ist es recht leer, die Kellner stürmen auf jeden Gast zu, und erfrischende Orangenscheiben gibt es auch nicht mehr. Es ändert sich eben alles. Unsere Tour hingegen verläuft super und hat was von Radtraining.
In Folge wollen sich unsere Beine ausruhen, und wir entscheiden uns spontan für einen Ausflug nach Sóller. Das ist deshalb toll, weil dort aus Tradition handwerkliche mediterrane Produkte wie Mandeln, Keramik uvm. hergestell und verkauft werden. Man nennt es Tal der Orangen, mit gleichnamigen Fest.
Gut beladen fahren wir mit den Öffis wieder nach Port Alcúdia.
In der 2. Woche wagen wir noch einmal eine Gruppenfahrt nach Cala Sant Vicenç. Nicht nur die Tour hat viel Spaß gemacht, sondern der Ausblick ist wie immer atemberaubend.
Polença hat es uns angetan. Zum 4. Mal auf der Reise richten wir hier einen Pausenstopp ein, diesmal im Rahmen des sonntäglichen Wochenmarktes. Das Wetter ist wieder traumhaft, die Cafés sind gefüllt und heute bekommen wir endlich auch ein Mandelcroissants ab :-))
Bis zum Abend müssen die Räder abgegeben sein, denn die Reise ist "plötzlich" fast zu Ende.
Es bleibt zum Glück noch ein "Shoppingtag" für die leckeren Spezialitäten aus Mallorca. Für das Packen des Koffers nehmen wir uns Zeit. Sogar die frisch bestellte Ensaimada vom Dorfbäcker kriegen wir noch unter. Von den zulässigen 23 kg erreichen wir 22,9 kg.
Mit vielen Eindrücken kehren wir gut erholt heim.
Die Frühjahrsfahrt hat uns in Schwung gebracht, wir werden ihn bestimmt aufrechterhalten, denn einen Sonnenstrahl haben wir nach Berlin mitgenommen ;-)
Das war bestimmt nicht die letzte Fahrt nach Mallorca, eigendlich freuen wir uns jetzt schon.
Strecke gesamt
Kilometer: 504 km
Höhenmeter: 2300 Hm
Geschwindigkeit Durchschnitt/Strecke: 15,9 - 20,3 km/h
Adiós, tschüss